Gebete zum 17. Sonntag nach Trinitatis
von Sylvia Bukowski
Gnädiger Gott,
manche biblischen Worte
sind zu groß,
um sie für uns nachzusprechen.
Unser Glaube droht oft zu zerbrechen
an der Macht der Tatsachen,
viele Probleme durchschauen wir nicht
und ratlos stehen wir oft
vor dem Ausmaß von Gewalt und Leid.
Wir gehören zu dieser Welt,
wir lieben sie trotz ihrer Schrecken
und sehnen uns nicht weg von ihr.
Gott, im Geist deines Sohnes
lass uns dem Bösen widerstehen
und unsere Welt zum Gutem verändern.
Gott, befrei uns von dem Aufrechnen
Barmherziger Gott
wir alle leben von deiner Vergebung
und von deiner Großherzigkeit.
Aber wie kleinlich rechnen wir anderen oft vor,
was sie alles falsch gemacht haben!
Wie lange tragen wir ihnen ihre Schuld nach
und sind nicht bereit,
ihnen eine neue Chance zu geben.
Unser Urteil ist oft so endgültig,
und unser Verhalten so unversöhnlich!
Gott, befrei uns von dem Aufrechnen!
Nimm uns die Angst,
durch Nachsicht und Entgegenkommen
das Gesicht zu verlieren,
und lass uns das Glück der Versöhnung mehr schätzen
als das eigene Rechtbehalten.
Erweiche unser hartes Herz
durch dein Erbarmen.
Sylvia Bukowski, Pfr.in, Wuppertal
von Sylvia Bukowski