Gebete zum 4. Sonntag nach Trinitatis
von Sylvia Bukowski
Du Gott des Lebens,
es tut uns gut,
gebraucht zu werden,
helfen zu können
und wichtig zu sein
für andere Menschen.
Aber uns selbst
fällt es meistens schwer,
um Hilfe zu bitten.
Wir schämen uns,
anderen unsere Schwäche zu zeigen
und haben Angst,
ihnen lästig zu fallen
mit unseren Sorgen.
Gott, mach uns frei,
einander offen zu begegnen,
um Hilfe zu bitten
und Hilfe zu bieten,
so wie es dran ist.
Lass uns erfahren,
wie entlastend das Gesetz Christi ist,
das uns in Gegenseitigkeit einweist.
Still unsere Sehnsucht
Gott, es gibt so viel ungestillte Sehnsucht,
Sehnsucht nach Beachtung,
nach Anerkennung, nach Liebe,
Sehnsucht nach dir.
Es gibt so viele unbeantwortete Fragen,
Fragen nach dem Sinn des Lebens
und nach dem Sinn unbegreiflichen Sterbens,
Fragen nach unserer Zukunft,
Fragen nach dir.
Es gibt so viel Schuld,
Schuld, die wir kennen,
Schuld, die wir verdrängen,
Schuld, die uns verzweifeln lässt,
weil sie uns trennt
von anderen Menschen
und von dir.
Gott, wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,
so schreit unsere Seele zu dir.
Still unsere Sehnsucht.
Lass uns nicht ohne Antwort
und vergib uns unsere Schuld.
Sylvia Bukowski, Pfrin. in Wuppertal