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Predigt am 2. Weihnachtstag zu Johannes 1,14
von Martin Filitz, Domprediger zu Halle
Predigttext: Johannes 1,14
Predigtlied: EG 24, 1-3
Schriftlesung: Johannes 1, 1-14
Wochenspruch: Johannes 1,14
Wochenpsalm: Psalm 2
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. - Johannes 1,14
Liebe Gemeinde,
wer in der Krippe von Bethlehem die Herrlichkeit Gottes entdecken will, der muss schon sehr genau hinsehen: Gott ist heruntergekommen in den Stall. Eigentlich gehört Gott dort nicht hin. Eigentlich wohnt er im herrlichen Tempel von Jerusalem. Oder er wohnt in den Kirchen und Kathedralen, die die Christenheit ihm gebaut hat: Der Petersdom in Rom, die Basiliuskathedrale in Moskau, oder auch unser Dom in Halle. Das sind Gotteshäuser. Und unser Dom nimmt sioch da noch recht bescheiden aus. Das teuerste ist ihm gerade gut genug, sagten die gläubigen Menschen und sie zogen den Priestern brokatene Gewänder an, bewahrten Reliquien der heiligen auf in goldenen und elfenbeinernen Gefäßen.
Und dann heißt es: er sei im Stall geboren. Zur Welt gebracht von einem jüdischen Mädchen – 13 oder 14 Jahre alt mag sie gewesen sein. Und ob der Joseph wirklich ein so alter Mann war, wie er immer dargestellt wird, ist weder bewiesen noch bezeugt. Und wer heute nach Bethlehem kommt, der findet auch keinen Stall sondern eine Nische, mit Marmor verkleidet und einen silbernen Stern in der Mitte, auf dem in Lateinischer Sprache steht: Hier ist Jesus Christus aus der Jungfrau Maria Mensch geworden.
Wirklich ein heruntergekommener Gott, ein Gott, der sich für Stall und Krippe nicht zu schade ist.
Und auf der anderen Seite ein Menschenkind, von dem die Engel singen und sagen. Und das Engelswort und der Engelsgesang öffnen überhaut erst die Augen für die Nacht von Bethlehem, für das Wunder Gottes.
Gott auf der Welt. Er hat sich nicht in seinen Himmel zurückgezogen. Gott auf der Welt. Er mischt sich ein in die inneren Angelegenheiten der Menschen, und zwar mischt er sich ein zum Heil und nicht zum Unheil. Und weil Gott so auf die Welt gekommen ist, darum haben die Menschen Zukunft bei ihm: Weihnachten und alle Tage, die folgen sollen. Amen
Gottesdienst am Montag, dem 26. Dezember um 10.00 Uhr im Ev.-ref. Dom zu Halle – 2.Weihnachtsfeiertag
Domprediger Martin Filitz, Halle, Dezember 2011
»Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht.«