'Nein zu Gewalt gegen Frauen'

„Gewalt zeigt sich in unterschiedlichen Formen und an verschiedenen Orten“, erklärt Christiane Schuhen, Fachreferentin für Frauen und Gesundheit im Evangelischen Oberkirchenrat Karlsruhe. „In der Öffentlichkeit, online, am Arbeitsplatz oder im häuslichen Umfeld. Ein Ort, der eigentlich ganz besonders Schutz und Sicherheit bieten sollte. Dies ist leider für viele Frauen nicht gegeben. Ungefähr jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer von sogenannter Partnerschaftsgewalt.“ Einkommen, Bildung, Alter, Nationalität oder Religion seien dabei völlig unerheblich. Häusliche Gewalt existiere in alle Gruppen.

In einer Social-Media-Kampagne machen die Evangelischen Frauen in Baden darauf aufmerksam, wie sich jede*r einzelnen gegen Gewalt an Frauen einsetzen kann: Frauen zu glauben und Sicherheit zu geben, die von Gewalterfahrungen berichten, sei dabei genauso wichtig wie die nächste Generation zu sensibilisieren oder mehr politische Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen zu fordern. 

Gewalt beginne nicht erst mit Schlägen, erläutert Christiane Schuhen. „Psychische Ausprägungen wie Demütigungen, Einschüchterung, Beschimpfungen, Kontrolle durch den Partner zählen ebenso zu den Gewaltformen wie Misshandlungen, Vergewaltigungen, Körperverletzungen bis hin zu versuchten und vollendeten Tötungen.“

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ sei eine niederschwellige Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen, Personen aus dem sozialen Umfeld und Personen, die beruflich oder ehrenamtlich mit gewaltbetroffenen Frauen zu tun haben. Der Bedarf sei groß, die Beratungszahlen stiegen kontinuierlich an.