Sie war die Hauptorganisatorin der Wochenend-Pilgrimage in LGBTIQ-freundliche Gemeinden in Seoul. Mit der Soemdol Hyangrin Kirche gründete sie 2013 eine inklusive Gemeinde, die sich gezielt an LGBTIQ-Christ*innen richtete - in anderen Gemeinden war das damals noch undenkbar. Nun ist die südkoreanische Pfarrerin Lim Bora gestorben. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau wie auch der Reformierte Bund nehmen Abschied von einer Frau, die die Integration von LGBTIQ-Christ*innen entscheidend mitvorantrieb. Schon früh setzte sie sich außerdem für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. "Mit Bestürzung haben wir vom Tod von Lim Bora gehört", heißt es in einer aktuellen Mitteilung der EKHN, unterzeichnet von Wolfgang Prawitz, Sandra Scholz und Martin Franke-Coulbeaut. "Mit Euch in Süd-Korea zusammen trauern wir um eine Pfarrerin, deren Vorbild im konsequenten Einsatz für gesellschaftlich Schwächere wir sehr geschätzt haben."
Schon seit den späten 1980ern war Lim Bora an der Demokratiebewegung in Südkorea beteiligt. Im internationalen ökumenischen Netzwerk der Rainbow Pilgrims of Faith, das wesentlich für die Vollversammlung in Busan gegründet worden war, war sie ein aktives Mitglied. "Besonders während des Besuchs der EKHN anlässlich der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 2013 in Busan haben viele von uns sie als engagierte Pfarrerin aus der Presbyterian Church in the Republic of Korea (PROK) kennengelernt", heißt es in der EKHN-Mitteilung. Bora organisierte damals eine Demonstration für LGBTIQ-Rechte in der koreanischen Gesellschaft und koreanischen Kirchen.