Im gemeinsamen Grußwort zum Neujahrsfest Rosch HaSchana, das traditionell seit einigen Jahren versendet wird, wünschen die Vertreter der christlichen Kirchen den jüdischen Gläubigen „ein segensreiches neues Jahr 5784“.
Anlässlich des Neujahrsfests betonen die Kirchen in ihrem Grußwort die zentrale biblische Botschaft von Versöhnung und Neuanfang. Neuanfang sei jedoch nur möglich, wenn wir die Aufforderung annehmen, umzukehren und uns auf „Schalom“ ausrichten, heißt es im Grußwort. Dabei verweisen die Bischöfe und Kirchenleitungen besonders auf aktuelle gewaltsame Konflikte in der Welt und die Klimakrise: „Der Friede der Welt umfasst nicht nur uns Menschen, sondern Gottes ganze Schöpfung.“ Gemeinsam mit den jüdischen Gläubigen wollen die Kirchen „um Frieden und die Bereitschaft zur Versöhnung“ beten. In diesem Sinne zeigen sie sich auch hoffnungsvoll: „Der Neuanfang mit Gott und den Mitmenschen verspricht neues Leben und eröffnet eine gemeinsame Zukunft.“
Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, sieht in den jüdischen Gemeinden wichtige Partner und dankt ihnen für ihre Bereitschaft, die aktuellen Herausforderungen gemeinsam mit den christlichen Kirchen anzugehen. „Ich bin sehr froh, dass jüdische und christliche Gemeinden, jüdische und christliche Gläubige, Seite an Seite für eine gerechtere und friedvolle Welt eintreten. Gerade in Anbetracht jahrhundertelanger Anfeindungen untereinander und vor allem nach dem Grauen der Schoah ist dieses vertrauensvolle Miteinander heute ein Geschenk.“
Mit dem jüdischen Neujahrsfest, das 2023 zwischen dem 15. und dem 17. September gefeiert wird, beginnt der wichtigste Festkreis im jüdischen Jahr. Mit Rosch HaSchana (wörtlich: Kopf des Jahres) beginnt nach jüdischer Zählung das Jahr 5784.
Das aktuelle Grußwort haben unterschrieben: Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck (Erzbistum Paderborn), Bischof Dr. Helmut Dieser (Bistum Aachen), Bischof Dr. Felix Genn (Bistum Münster), Präses Dr. h. c. Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen), Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen), Präses Dr. Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland), Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln).