Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der EKD verleiht den Karl-Barth-Preis 2024 an Prof. Dr. Dr. h.c. Sándor Fazakas, Professor für Sozialethik an der Debrecen Reformed Theological University in Ungarn. Die UEK zeichnet damit das theologische Gesamtwerk von Sándor Fazakas aus, das sich in der Orientierung am Denken Karl Barths für tiefgreifende Verständigung und Versöhnung in Europa einsetzt.
Im 50. Jubiläumsjahr der Leuenberger Konkordie würdigt die UEK mit Sándor Fazakas einen Theologen, der sich als Brückenbauer in Europa verdient gemacht hat. Die Jury betont in ihrer Begründung, dass er „das ideologiekritische und transformative Potential der Theologie Barths angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen in Europa eindrucksvoll zur Geltung“ bringt.
Sándor Fazakas Forschung zu Karl Barth, die sich u.a. mit der Aufarbeitung der Geschichte des ungarischen Links- und Rechtsbarthianismus befasst, hat großen Anteil an der ungarischen Barth Renaissance, die unter anderem in der kürzlich gemeinsam getroffenen Entscheidung der lutherischen, der reformierten und der römisch-katholischen Kirche, Barths Hauptwerk „Die Kirchliche Dogmatik“ ins Ungarische zu übersetzen seinen Ausdruck findet.
Der Karl-Barth-Preis der UEK wird seit 37 Jahren alle zwei Jahre in Erinnerung an den Schweizer Theologen Karl Barth (1886–1968) verliehen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Eberhard Jüngel (1986), Wolf Krötke (1990), John W. de Gruchy (2000), Johannes Rau (2004) sowie Wolfgang Huber (2012), Michael Beintker (2020) und zuletzt Katherine Sonderegger (2022).