''Lass die Kirche im Dorf''

Reformierte Kirche will Entwicklung auf dem Land fördern

Die Evangelisch-reformierte Kirche will sich stärker an der Entwicklung des ländlichen Raums beteiligen. Kirchenpräsident Jann Schmidt sagte bei einer Tagung für Kirchenräte in Emden, dass eine neue Dorfkultur geschaffen werden müsse. Der demografische Wandel und der Strukturwandel in der Landwirtschaft stellten das Dorfleben vor besondere Herausforderungen. Schmidt sagte: „Es muss ein neues Dorf her, ein Dorf in dem sich die Menschen neu zusammenfinden, die jetzt dort leben.“ Reichlich Orientierung hierfür biete die biblische Botschaft mit Werten wie Nächstenliebe und Hilfe ohne Gegenleistung.

Nach Auffassung von Schmidt ist die Frage der Dorfentwicklung für die Evangelisch-reformierte Kirche besonders relevant. Etwa 100 der 146 Kirchengemeinden seien Dorfgemeinden im ländlichen Raum. „Wir brauchen unbedingt die Kirche im Dorf“, forderte der Kirchenpräsident. Genauso wichtig seien aber die Menschen, die „vom Geist Gottes erfüllt sind, die an Wunder glauben und sich durch negative Prognosen für die Dörfer nicht entmutigen lassen“.

Der Landbeauftragte der Evangelisch-reformierten Kirche, Pastor Jürgen van Wieren aus Ditzumerverlaat, stellte infrage ob der eingeleitete Wandel vom bäuerlichen Familienbetrieb zum industriell produzierenden Agrarbetrieb der richtige Weg sei.

Um die Entwicklung auf dem Land zu stärken, hatte die Evangelisch-reformierte Kirche Kirchenräte und Prebyteriumsmitglieder aus allen Kirchengemeinden zu einer Fortbildung in die Johannes a Lasco Bibliothek eingeladen. Unter dem Motto „Lass die Kirche im Dorf“ ging es vor mehr als 60 Teilnehmern um Themen wie Auswirkungen des demografischen Wandels auf den ländlichen Raum und Veränderungen der bäuerlichen Produktionsbedingungen.


Ulf Preuß, Pressesprecher der Evangelisch-reformierten Kirche, Leer, 7. Februar 2012