Unter Verweis auf das Wort Jesu aus dem Markusevangelium, dass der Sabbat um des Menschen willen gemacht sei und nicht umgekehrt der Mensch um des Sabbats willen, forderte Schneider, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik einer „sozialen und solidarischen Gemeinschaft von Menschen“ dienen müssten. Beide müssten daran gemessen werden, „ob und in wie weit sie dem egoistischen Gewinnstreben Einzelner oder einer unsolidarischen Lobby- und Klientelpolitik Widerstand leisten.“
Schneider betonte, dass Kirche und Theologie keinesfalls daran gelegen sei, gewinnorientiertes Unternehmertum und jeglichen materiellen Reichtum „zu verteufeln“. Aber es sei wichtig, dass Menschen sich mit ihren „irdischen Schätzen“ auch Schätze im Himmel sammelten. Und das – so bezeugt es die Bibel – gehe eben nur, wenn Menschen ihre Herzen und Hände öffneten für die Bedürfnisse und Nöte ihrer Mitmenschen. Und wenn sie die irdischen Schätze nicht als letztgültige Ziele vergötzten. Deshalb dürfe es keinen „Totalitätsanspruch des Ökonomischen“ geben.
Hannover, 7. Februar 2012
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick