Aus Erfahrung lernen

Mittwochskolumne von Paul Oppenheim


© Pixabay

Es war in den letzten Wochen viel davon die Rede, dass noch mehr und noch modernere Waffen an die Ukraine geliefert werden sollten, um das Blutvergießen schneller zu beenden. Widerspricht diese Logik nicht den Erfahrungen vergangener Generationen?

Vor etwa vierzig Jahren schrieb mein Vater (Jahrgang 1909) seine Erinnerungen an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs für seine Enkelkinder auf. Diese Aufzeichnungen beginnen mit den Sätzen: „In jedem großen Land werden Waffen hergestellt und die Regierungen kaufen diese Waffen für ihre Soldaten. Die Waffen müssen ja zu etwas nutze sein. Deswegen muss es Leute geben, die diese Waffen gebrauchen, um aufeinander zu schießen. Sie tun es auf Befehl. Eines Tages erfährt man aus dem Radio oder aus Zeitungen, dass der Krieg ausgebrochen ist.“

Über diese Einleitung habe ich immer gestaunt und mich gefragt, ob solch eine Aussage über die Ursache des Krieges nicht viel zu simpel ist. Andrerseits bin ich davon überzeugt, dass es in den USA ohne den viel zu verbreiteten Waffenbesitz viel weniger Opfer von Schießereien gäbe. Über 50 Menschen kommen dort jeden Tag durch eine Schusswaffe zu Tode. In anderen Ländern und auch hierzulande helfen strengere Waffengesetze die Zahl der Todesopfer zu verringern.

Ist es da nicht konsequent, diese Erfahrungen auf die Ebene der Staaten zu übertragen? Eigentlich wissen alle, dass es ohne Waffen keine Kriege gäbe. Nach jedem Krieg werden die unterlegenen Feinde gezwungen, eine Zeitlang auf neue Rüstung zu verzichten, damit es Frieden gibt. Es leuchtet ein, dass es eine friedlichere Weltordnung nur mit weniger Waffen geben kann. Nach der Abschaffung atomarer, biologischer und chemischer Waffen wären demnach die schweren Panzer und weitreichenden Raketen dran.

Pfeil- und Speerspitzen, Schwerter, Kanonen und Bomben liegen als stumme Zeugen früherer Zeiten überall begraben. Ihre Mahnung ist unüberhörbar, so simpel sie auch klingen mag: Ohne Waffen gäbe es keine Kriege. Man könnte hinzufügen: Dafür mehr Schulen und Krankenhäuser, weniger Flüchtlinge und weniger Hunger. Es lohnt sich in diesen Tagen, auf die Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern zu hören.


Paul Oppenheim

Friedenspfarrerin Mechthild Gunkel verabschiedet

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Frankfurt, 2. Dezember 2011. Am Freitag (2. Dezember) wurde Pfarrerin Mechthild Gunkel aus ihrem Dienst als Beauftragte für Friedensarbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verabschiedet. Gunkel hatte die Stelle, die im Zentrum Ökumene in Frankfurt angesiedelt ist, seit November 2004 inne.

Der Nikolaus ist evangelisch

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Mit Angela Merkel beim Sektempfang, mit alten Freunden am Hochofen, mit Papst Benedikt in Erfurt und mit Tochter Annika beim Tennis: Nikolaus Schneider, EKD - Ratsvorsitzender, sagt, was er denkt. Und er tut, was er richtig findet, unerschrocken und nicht eitel.

Agrarexportsubventionen nicht mehr zeitgemäß

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Gleiche Rechte für alle als Messlatte der Religionsfreiheit

Ein vom ÖRK erarbeiteter internationaler Studienprozess bereitet einen Bericht über Religionsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht für alle vor.
Das elementare Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit wird oft sowohl von Regierungen als auch von Einzelpersonen verletzt, die entweder aus eigener Initiative oder als Mitglieder von Mehrheiten handeln. Trotz bedeutsamer Initiativen von Staaten und der internationalen Gemeinschaft erleiden religiöse Minderheiten in mehreren Teilen der Welt aufgrund ihrer Religion immer öfter Diskriminierung, Gewalt oder Feindseligkeiten und Verfolgung.

Europäische Evangelische: «Einigungsprozess darf nicht scheitern»

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''Keine Waffen an Staaten, die Menschen- und Bürgerrechte verletzen''

Deutsche Ausfuhr von Kriegswaffen hat um 60 Prozent zugenommen
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CH: Menschenrechtsverletzungen geschehen im Alltag

''Die Auszeichnung der Gottebenbildlichkeit geht jeder menschlichen Moral und Rechtsetzung voraus''
SEK. Menschenrechte sind bei uns selbstverständlich – deshalb werden sie im Alltag häufig übersehen. Die christlichen Kirchen der Schweiz rufen am Menschenrechtstag dazu auf, im alltäglichen Handeln sorgfältig auf die Menschenrechte anderer zu achten.

Mission und Kirche gegen Landraub aktiv

Vereinte Evangelische Mission (VEM) startet Kampagne zum Tag der Menschenrechte
Wenn das Palmöl in der Fertigpizza daran schuld ist, dass ganze Dörfer von ihrem Land vertrieben werden, dann ist West-Papua auf einmal ganz nah. Dabei ist die indonesische Provinz nur ein Beispiel: In vielen südlichen Ländern sind Kleinbauern oder indigene Völker die Leidtragenden des weltweiten Handels mit Rohstoffen.

Kircheneigene Firma in finanzieller Schieflage

Strafanzeige nach zweifelhaftem Anlagegeschäft bei der bbz GmbH
Die Evangelische Kirche im Rheinland muss mit Millionenbeträgen die Firma stützen, die kirchliche und öffentliche Beihilfen und Bezüge abrechnet.

''Exzellenz durch Vielfalt''

Internationaler Masterkurs Diaconic Management
»Exzellenz an unserer Universität kann nur durch Vielfalt erreicht werden«, betonte Professor Nico Koopmanns, Dekan der theologischen Fakultät der Universität Stellenbosch, als er am 23. August 2011 die Studierenden des internationalen Masterkurses „Diaconic Management“ begüßte. Der neue Masterkurs wird vom Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel (IDM) und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) gemeinsam durchgeführt und umfasst zur Zeit 12 Studierende aus sieben Ländern Afrikas und Asiens. Koopmanns zeigte sich erfreut über die Präsenz der internationalen Gruppe an seiner Fakultät: »Ich war sehr stolz, als ich Sie aus so vielen Ländern hier bei uns begrüßen konnte. Es ist gut, dass Sie sich mit Ihren vielfältigen Erfahrungen an unserem Bemühen um Wissen und Erkenntnis beteiligen!«
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