'Kritisch-konstruktiv' und mit 'ökumenischer Weite'

UEK verleiht den Karl-Barth-Preis 2022 an Katherine Sonderegger

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Die US-Theologin entfalte ein „eine gehaltvolle Gestalt biblischer Theologie“, so die Jury: Die UEK verlieh in diesem Jahr den Karl-Barth-Preis der UEK an Katherine Sonderegger.

Die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) verlieh am 29. September im Rahmen der Konsultation „Kirchenleitung und wissenschaftliche Theologie“ in Worms den Karl-Barth-Preis an Theologin Katherine Sonderegger. Die US-amerikanische Theologin ist Professorin für Systematische Theologie am Virginia Theological Seminary. Als theologische Lehrerin und Pfarrerin der anglikanischen Episcopal Church ist sie laut UEK in besonderer Weise darum bemüht, die Theologie für konkrete Fragen des Lebens fruchtbar zu machen und den Wert theologischer Traditionen in der heutigen Zeit aufzuzeigen.

Mit dem Karl-Barth-Preis würdigt die UEK das theologische Lebenswerk von Katherine Sonderegger, einer der führenden Persönlichkeiten der englischsprachigen Barth-Forschung. Dabei bezieht sich die Jury zunächst auf Sondereggers Dissertation über die Karl Barths Israel-Lehre (1992) und auf zahlreiche wichtige Aufsätze zu Karl Barth, vor allem aber auf die beiden bisher vorgelegten Bände ihrer Systematic Theology, „in denen sie, in kritischer Auseinandersetzung insbesondere mit Barth, einen eigenen konstruktiven Weg beschreitet“. Sie entfalte „eine gehaltvolle Gestalt Biblischer Theologie, die kritisch-konstruktiv und in ökumenischer Weite die christliche Tradition für die Gegenwart durchbuchstabiert“. Oft werde gerade dort, wo sie sich gegen Karl Barths Lösungen entscheidet, letztlich Barths Anliegen zur Geltung gebracht.

Der Karl-Barth-Preis der UEK wird seit 36 Jahren alle zwei Jahre verliehen in Erinnerung an den Schweizer Theologen Karl Barth (1886–1968). Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Eberhard Jüngel (1986), Bruce McCormack (1998), George Hunsinger (2010) sowie Wolfgang Huber (2012), Michael Welker (2016) und zuletzt Michael Beintker (2020).