In Seoul in Südkorea fand bis zum 23. Februar die 10. ökumenische Konsultation statt, zu der der Nationale Rat der Kirchen in Korea (NCCK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eingeladen hatte. Die Konsultation sollte bereits im Oktober 2021 stattfinden, doch musste auf Grund von Covid 19 mehrfach verschoben werden.
Die Konsultation stand unter dem Thema „Teilung überwinden und Frieden auf der Koreanischen Halbinsel schaffen: Die Rolle der ökumenischen Gemeinschaft“. Auf der Tagesordnung der Konsultation standen Fragen des Umgangs mit Geflüchteten und der Rolle von Diakonie in der Gesellschaft, sowie eine Nacharbeit zu den Verabredungen im Rahmen der Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe.
Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, unterstrich bei der Konsultation, wie wichtig den Christinnen und Christen in beiden Ländern sei, einen menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten zu fördern und Wege zu finden, die sowohl für die Geflüchteten als auch für die aufnehmenden Gesellschaften ein gutes Leben ermöglichten. „Dialog, Verständnis und Respekt spielen dabei eine wichtige Rolle“, so Scherf. Auch die gemeinsame Hoffnung auf Frieden und Versöhnung verbinde miteinander. Der besondere Beitrag der Kirchen sei, auf die Bedeutung ziviler Konfliktbearbeitungsmöglichkeiten hinzuweisen und die Friedensbildung zu fördern. Das gemeinsame Gebet um Frieden und Gerechtigkeit stärke, dabei nicht nachzulassen.
In den ersten Entwürfen eines Abschlussstatements – die abschließende Fassung steht noch aus – haben sich die Teilnehmenden verabredet im Rahmen einer aktuellen Kampagne des NCCK für einen Friedensvertrag zwischen den beiden koreanischen Staaten zu werben und die Partner in ihrem Engagement für eine atomwaffenfreie Zone auf der koreanischen Halbinsel zu unterstützen. Dazu gibt es von koreanischer Seite den Vorschlag, den Sonntag vor dem 15. August (koreanischer Unabhängigkeitstag von der japanischen Besatzung 1945) in der Ökumene als „Sunday of Prayer for Peaceful Reunification of the Korean Peninsula“ (Gebetssonntag für eine friedliche Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel) zu feiern.
Vor allem von der jüngeren Generation wurden die Themen der Nachhaltigkeit, eines verantwortbaren Umgangs mit der Schöpfung, Fragen der Generationengerechtigkeit und eines offenen Umgangs mit Menschen aus der Gruppe der LGTBQ+ Gemeinschaft auf die Tagesordnung gebracht. Weiterhin wurde eine engere Kooperation im Bereich der Diakonie und der diakonischen Verantwortung kirchlichen Handelns verabredet.