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Wurzeln brauchen Wasser
Lippe: Landessuperintendent Dietmar Arends und Dr. Yuval Lapide gestalteten Gottesdienst am Israelsonntag
Lapide sprach in seiner Predigt über das künftige Heil für die Völker, wie es bei Sacharja 8, 22-23 beschrieben ist: „So werden viele Völker und mächtige Nationen kommen, den Herrn Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den Herrn anzuflehen.“ Genauso geschehe es heute, Christen aus aller Welt kämen nach Jerusalem auf der Suche nach Gott: „Menschen wollen das Wort Gottes in den heiligen Stätten hören. Das Wort Gottes wird sie ergreifen und dann ergreifen sie die Initiative.“ Menschen sollten Juden deshalb nicht verfolgen und quälen, so Lapide, „sie sollten vielmehr von ihnen profitieren“.
Der Israelsonntag erinnert jedes Jahr am 10. Sonntag nach Trinitatis an das enge Verhältnis zwischen Juden und Christen. Er gebe demnach „Anlass über unser besonderes Verhältnis zum jüdischen Glauben nachzudenken“, sagte Landessuperintendent Dietmar Arends in seiner Begrüßung, „die Wurzel unseres eigenen Glaubens, der ohne die Geschichte Gottes mit seinem Volk nicht denkbar wäre – und nicht verstehbar ist.“
Lapide fügte in seiner Predigt hinzu, es gebe ein gemeinsames Erbe von Christen und Juden: „Wir sind miteinander verbunden, einer kann nicht ohne den anderen.“ Für Christen gehe es um das Heil und Erlösung aus derzeitiger Zerrissenheit und Problemen. Wurzeln brauchen Wasser, damit es ihnen besser geht, so Lapide, und übertrug dieses Bild auf seine Botschaft: „Jüdisches Wissen aufzunehmen, tut Ihnen gut.“
Yuval Lapide ist der Sohn des Religionswissenschaftlers Pinchas Lapide, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, und der Religionswissenschaftlerin und Historikerin Ruth Lapide. Beide haben grundlegende Impulse für die christlich-jüdische Versöhnungsarbeit gegeben. Arends hob den Besuch von Dr. Yuval Lapide und seiner Frau Debora hervor: „Dass wir heute in Gemeinschaft mit Ihnen diesen Sonntag begehen und feiern können, erfüllt uns – gerade nach der Geschichte unseres Volkes – mit Freude und Dankbarkeit.“
Quelle: Lippe