Kirchenpräsident Volker Jung sieht Religionsausübung weltweit zunehmend bedroht

Fürbitte für bedrängte Christinnen und Christen

Kirchenpräsident Volker Jung: „Die freie Religionsausübung gehört zu den grundlegenden Menschrechten." © Peter Bongard

Bitte des Kirchenpräsidenten an Gemeinden um Fürbitte für verfolgte Christinnen und Christen in der Welt 2018. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat dazu auch ausführliche Materialien zum Sonntag Reminiszere entwickelt, die online zum Download bereit stehen.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat die evangelischen Kirchengemeinden gebeten, in den Gottesdiensten am bevorstehenden Sonntag (25. Februar) an bedrängte und verfolgte Christinnen und Christen zu denken und für sie zu beten. Jung greift damit eine Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf. Diese regt an, am jeweils zweiten Sonntag der Passionszeit (Reminiszere), in besonderer Weise die Situation bedrängter und verfolgter Christinnen und Christen in den Blick zu nehmen. Der Schwerpunkt in diesem Jahr sei die Lage in Ägypten.

Gleichzeitig warb Jung „für eine differenzierte Wahrnehmung religiös motivierter Gewalt“. Nicht überall, wo Christinnen und Christen bedroht werden, gebe es eine systematische „Verfolgung“. Untersuchungen zeigten, dass dort, wo Christinnen und Christen unter Repressalien litten, in der Regel auch die Menschrechte anderer gesellschaftlicher Gruppen grob missachtet würden. „Wenn wir als christliche Kirche um Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden bitten, dann müssen wir Menschen anderer Religionen und die Welt insgesamt einschließen“, sagte Jung.

„Die freie Religionsausübung gehört zu den grundlegenden Menschrechten, die durch zunehmende Krisen und Konflikte in der Welt immer öfter in Gefahr gerät“, sagte Jung weiter. Dazu müsse auch die Möglichkeit gehören, „seine Religion aus freien Stücken zu wechseln“. Unter anderem durch Fluchtbewegungen gehörten nach Schätzungen bis zu 900 Millionen Menschen weltweit religiösen Minderheiten an. Es sei deshalb sehr wichtig, verstärkt für das Recht der freien Religionsausübung überall in der Welt einzutreten, so der Kirchenpräsident.

Hintergrund

Im Jahr 2010 startete die EKD eine Initiative zu Beginn der Passionszeit am Sonntag „Reminiszere“ (deutsch: Gedenke!), um auf die Situation bedrängter Christinnen und Christen in der Welt hinzuweisen. In diesem Jahr steht die Lage in Ägypten im Mittelpunkt. Hier lebt die größte christliche Gemeinde des Nahen Ostens. Etwa zehn Prozent der 90 Millionen Einwohner sind Christen, die überwiegende Mehrzahl Kopten.


Evangelische Kirche in Hessen-Nassau