Petrus Colonius
Petrus Colonius ist neben Petrus Dathenus und Johannes Taffinus der dritte, der das Einladungsschreiben aus Heidelberg zur Emder Synode unterzeichnete. Er selbst nahm an der Synode jedoch nicht teil.
Geboren wurde Colonius um 1530 in Gent, sein Sterbejahr war wahrscheinlich 1571. Er studierte in Paris und Genf, wandte sich dann der Theologie Calvins zu und war ab 1558 Prediger auf Schloss Montoi bei Metz und als solcher auch in der Stadt tätig. Als 1559 der reformierte Gottesdienst in Metz verboten wurde, flüchtete Colonius nach Zweibrücken. Er war kurze Zeit in Straßburg, bis er 1561 wieder ein Pastorenamt in Metz übernehmen konnte. Weil er in einer Schrift den dort residierenden Bischof angriff, kam er in Haft, erhielt aber bald seine Bewegungsfreiheit zurück. Die reformierte Gemeinde wuchs stark an, geriet in Zusammenhang mit den Hugenottenkriegen aber wieder unter Druck. Als 1568/9 die Kirche endgültig geschlossen wurde, ging Colonius nach Köln. In der zu der Zeit noch zwischen Einheimischen und Zugezogenen ungeteilten protestantischen Gemeinde predigte er dreisprachig: abwechselnd in Deutsch, Niederländisch und Französisch. Ab 1570 wird Colonius als Pastor der Flüchtlingsgemeinde in Heidelberg vermeldet. Zusammen mit Petrus Dathenus nahm er vom 28. Mai bis 17. Juni 1571 am Frankenthaler Religionsgespräch mit den Täufern teil.